Mit dem Wohnmobil auf dem Vildmarksvägen über Stekenjokk und weiter bis zum Skigebiet StorhognaTeil 5 von 6: Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden im Sommer 2025 Vom nördlichsten Übernachtungsplatz unserer Reise bei Dikanäs fahren wir über das Stekenjokk-Plateau und den Vildmarksvägen nach Süden. Wir wechseln zwischen Plätzen an Seen mit schönen Wolkenspiegelungen und Abendhimmeln und Plätzen im Wald. Die Wildkameras erwischen zwar keinen Bären aber wenigstens Füchse und einen Dachs. Man freut sich ja über Kleinigkeiten :-) Das gilt auch für die letzten Rentiere und Leuchtende Nachtwolken sowie schwaches Polarlicht bei noch ziemlich hellem Nachthimmel. 04./05.08. Dikanäs - Trappstegsforsen - Stekenjokk - Stora Blasjön 136 kmNach drei Tagen an den rauschenden Flüssen wollen wir hoch hinaus zum Stekenjokk-Plateau. Google Maps möchte uns auf der Asphaltstraße über Stalon leiten. Aber wir bevorzugen bekanntlich die guten schwedischen Schotterstraßen und kürzer ist die Strecke über Blaikliden und Grytsjö auch noch. Also biegen wir am Wegweiser Blaikliden 7" ab. Die ersten Kilometer sind noch bestens in Ordnung aber die weiteren bis Grytsjö eine Schlagloch-Qual. Schotter zur Verbesserung liegt aber schon haufenweise an der Strecke.
Hier wären wir besser NICHT abgebogen!
Egal, welche Strecke man nimmt, auf jeden Fall kommt man an den sehenswerten Treppenstufen-Stromschnellen ( Trappstegsforsen ) vorbei.
Etwas später werden wir für knapp vier Kilometer in fünf Minuten mit einem blinkenden Lotsenfahrzeug durch eine Baustelle geleitet.
Video Baustelle mit Lotsenfahrzeug
Die Strecke ist Teil der Touristenstraße "Vildmarksvägen" und führt im Tal größtenteils am Wasser entlang.
Dann geht es aufwärts in die Region einer ehemaligen Kupfermine.
Dieser Teil wird erst Anfang Juni von Schnee geräumt und darf dann genutzt werden bis zum nächsten Schnee im Oktober. Die Vegetation ist am Pass auf 876 m Höhe schon recht arktisch. Wir waren schon hier - kurz nach der Öffnung Anfang Juni 2023 in der noch total verschneiten Landschaft mit Kay-Gunnar und Maren https://www.camping-bus.de/Reiseberichte/Schweden-2023/06-Stalon-Stekenjokk-Foellinge.html - im September 2021 mit wunderschöner Herbstfärbung, Polarlicht und Neuschnee auf den hohen Bergen in der Umgebung https://www.camping-bus.de/Reiseberichte/Skandinavien-2021/12-Storuman-Vildmarksvaegen.html - Ende Juni 2019 mit Markus und Tena von Schneeresten umgeben https://www.camping-bus.de/Reiseberichte/Skandinavien-2019/05-Stekenjokk-Dundret.html
Diesmal lädt die Wetterprognose nicht zum Bleiben ein. Wochenlang haben wir euch etwas von der Hitze in Lappland mit über 30 Grad vorgejammert - aber 8 Grad Höchsttemperatur und Böen bis 67 km/h sind uns auch wieder nicht recht :-)
Wir bleiben also aufgrund der Wetterprognose nicht auf dem Stekenjokk sondern überqueren den Pass auf 876 m Höhe und fahren bergabwärts in Richtung Gäddede.
Wir verlassen den Vildmarksvägen an einer Brücke über die rauschenden Stromschnellen und finden hier einen ruhigen Parkplatz zwischen blühenden Weidenröschen und summenden Hummeln.
05. bis 07.08. Stora Blasjön - Gäddede 76 kmMan hat´s nicht leicht als Großwildjäger! Elche, Bären, Vielfraße und viele andere Tiere leben in der schwedischen Wildnis. Ganz besonders beworben für den Tierreichtum wird die Touristenstraße "Vildmarksvägen". Auf der Asphaltstraße sieht man zwar massenweise Wohnmobile aber kaum ein vierbeiniges Lebewesen. Also fahren wir bei Gäddede in einen Waldweg und finden einen perfekten Platz zur Wildbeobachtung auf einer Kuppe. Video Anfahrt Gäddede Wildbeobachtung
Sogar etwas Landschaft sehen wir aus dem Platz mitten im Wald. Aber viel wichtiger: Vor und hinter uns haben wir den Weg im Blick. An mehreren Stellen vor unserem Platz bis zur nächsten Kurve und dahinter liegt Elchkot und etliche Hufabdrücke von der Überquerung des Weges sind deutlich zu erkennen.
Also gucken wir abwechselnd hinten und vorne aus unserem Campingbus. Die Kamera des Tablets läuft und in der Kurve steht das Stativ mit der Wildkamera für den nächsten Abschnitt des Weges. Das Ergebnis: NICHTS! Auch keine Autos und Menschen, deren Persönlichkeitsrechte wir durch die Aufnahmen verletzten könnten. Der Weg endet nach einigen hundert Metern an einer Wendeschleife. Nun ist dieses Schweden ja ziemlich groß und hat ganz viel Wald. Warum sollte ein Tier ausgerechnet jetzt und hier vor einer unserer Kameras vorbei laufen? Andererseits: Warum nicht? :-)
Zumindest haben wir das ideale Wetter für unseren Aufenthalt. Mitte Juli gab es dreizehn Tage nacheinander mit Höchsttemperaturen zwischen 30 und 34 Grad hier im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet, schrecklich - jedenfalls für uns!
07. bis 09.08. Gäddede - Vildmarksvägen - Föllinge 178 kmUnsere Alternativstrecke führt südlich und westlich des offiziellen Vildmarksvägen auf Schotterstraßen nach Föllinge. Bei der Fahrt sehen wir den markanten 682 m hohen Kalberget, dessen Südflanke 300 m steil abfällt.
Video Alternativer Vildmarksvägen mit Blick auf Kalberget
Endlich ein Erfolgserlebnis - die Wildkamera erwischt einen Dachs. Kurz vorher hat schon ein Fuchs den Auslöser betätigt. 178 Kilometer nach unserem vergeblichen Warten auf Elch und Bär gelingen einige Nachtaufnahmen. Die Kamera habe ich ca. 500 m von unserem Platz entfernt in einem Waldweg aufgestellt.
Unsere einzigen Nachbarn sind zwei Pfeifenten auf einem kleinen Felsen im See. Während unseres zweitägigen Aufenthalts fahren am ersten Abend Angler auf den See, am zweiten Nachmittag drehen Paddler eine kleine Runde.
Wolkenhimmel, Abendhimmel, Fuchs in der 2. Nacht und der Ausblick vor der Abfahrt - alles einfach nur schön!
09./10.08. Föllinge - Östersund - Näkten / Tunvågen 107 kmEigentlich haben wir am Samstag wieder einen Platz am See als Ziel. Nach einem Einkaufsstopp in Östersund fahren wir auf die Ostseite des 40 Kilometer langen Sees Näkten. An einem Gartenzaun hat man eine Frau mit Rasenmäher aufgehängt Humor haben manche Schweden :-)
Video Rasenmäherfrau und Landschaft
Kurz vor unserem Ziel am See in Tunvågen biegen wir in einen Waldweg. Erst entdeckt Gaby leuchtende Himbeeren und dann ganz viel Fußabdrücke von Elchen. So bleiben wir am Wendeplatz, stellen in 50 und 150 Metern Entfernung die Wildkameras auf gucken bis zum Einbruch der Dunkelheit aus den Fenstern. Ergebnis: Mal wieder NICHTS!
10./11.08. Näkten / Tunvågen - Gillhov - Klövsjö - Storhogna 106 kmRentiere, Polarlicht, Leuchtende Nachtwolken, VollmondSonntagmorgen setzen wir unsere Reise fort. Immer wieder eine kleine Überraschung, wenn man nach langer Schotterstraßenfahrt durch den Wald plötzlich Straßenlampen sieht. Die Häuser der "Orte" liegen oft versteckt hinter den Bäumen und sind kaum zu sehen.
Wenn sogar ein 50er-Schild im Wald steht, deutet das auf eine größere Häuseransammlung hin. Ich tue mich ja schwer damit, sowas wie Sandnäset als Dorf zu bezeichnen. :-)
Sehr schön ist die Lage der Häuser am See in Sandnäset.
In Gillhov am Südzipfel des Sees gibt´s sogar eine Kirche. Nach ca. 50 Kilometern auf Schotter dürfen die Reifen wieder auf Asphalt fahren.
Dann geht’s weiter in die Berge. Erstes Ziel ist Klövsjö mit einer schönen Kirche und hübschen Häusern in Hanglage über dem See.
Am See hat man einen Stellplatz mit Toilette und Dusche eingerichtet.
Trotz der verlockenden Lage des Stellplatzes fahren wir weiter. Wir wollen nochmal höher hinaus und hoffen auf eine letzte Begegnung mit Rentieren vor dem weiteren Weg nach Süden. Volltreffer, die kommen kurz nach unserer Ankunft auf den Parkplatz im Skigebiet Storhogna zu unserer Begrüßung.
Bevor sie uns alle leckeren Blaubeeren wegfressen, schlägt Gaby sich zur Ernte in die Büsche. :-)
Den Platz haben wir uns nicht nur wegen der Hoffnung auf Rentiere sondern auch wegen der Polarlicht-Prognose ausgesucht. Die ist nämlich recht gut, die Wetterprognose auch und hier soll es zum ersten Mal in diesem Sommer die astronomische Dämmerung geben, von 00:49 Uhr bis 01:27 Uhr. Ob das dunkel genug ist für Polarlicht?
Aber erst tritt bzw. geht der Mond auf.
Dann entdeckt Gaby hinter den Bäumen Leuchtende Nachtwolken, die faszinierende atmosphärische Erscheinung des Sommers.
Gegen halb eins rafft uns die Müdigkeit dahin und wir überlassen den Kameras die Beobachtung des Himmels. Optimal habe ich sie nicht eingestellt, wie das Ergebnis am nächsten Morgen zeigt. Aber für den Beweis reicht es: Wir hatten Polarlicht :-)
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